Weltweit werden täglich 400 Millionen Kurznachrichten über den Mikroblogging-Dienst Twitter durch das Netz gejagt. Auch bei deutschen Internetnutzern wird das „Zwitschern“ immer beliebter: Hierzulande twittern immerhin über 2,4 Millionen Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen regelmäßig. Mit 140 Zeichen auf sich aufmerksam machen – ein Kinderspiel?
Ein Twitter-Account ist schnell angelegt und die erste Nachricht fix verschickt. Doch was nützen geistreiche Statusmeldungen, wenn niemand zuhört? Wer Twitter beherrschen will, muss nicht nur informativ sein und zielgruppenrelevante Inhalte bieten, sondern gezielt eine Community aufbauen und pflegen können. Kommunikation im Social Web funktioniert genauso wie in der analogen Welt: Was ich sage muss diejenigen interessieren, die ich erreichen will. Will ich ins Gespräch kommen, muss ich andere ansprechen. Und wenn ich nur über mich rede, hört mir bald niemand mehr zu. Erfolgreich Twittern setzt aktive Beziehungspflege voraus. Doch mit ein paar einfachen Taktiken lässt sich auch Twitter als lebendiger und effektiver Kommunikationskanal nutzen, um auf die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen.
Hallo da draußen – Follower finden
Wenn der Twitter-Account eingerichtet ist, geht die Arbeit erst richtig los. Damit deine Tweets nicht in den unendlichen Weiten des Internets verschwinden, musst du dir eine treue und aufmerksame Community aufbauen. Der erste Schritt ist es deshalb, Freunde und Fans aus deinen bestehenden Netzwerken wie zum Beispiel Facebook, Xing oder Google+ zu motivieren, deine Neuigkeiten auch auf Twitter zu verfolgen. Verfasse zum Beispiel einen kurzen Blogpost, und weise darauf hin, dass du jetzt auch auf Twitter viele spannende Infos zu bieten hast. Vergesse dabei nicht, deine Kontaktdaten anzugeben bzw. unter welchem Namen du bei Twitter aktiv bist. Als nächstes gilt es, Follower gezielt innerhalb des Twitter-Netzwerkes zu finden. Du weißt, wer deine Zielgruppe ist? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese ausfindig zu machen. Twitter ermöglicht es, gezielt nach Stichwörtern zu suchen. Wenn ich beispielsweise einen Modeblog bekannter machen möchte, ist es sinnvoll nach anderen Accounts zu suchen, in denen Begriffe wie #Mode, #Fashion, #Styling oder #Klamotten auftauchen. So kannst du schnell eine ganze Reihe an Accounts finden, die thematisch zu dir passt. Und dann heißt es: Folgen, Folgen, Folgen! Denn wenn ich folge, ist die Chance groß, dass auch meinen Tweets gefolgt wird.
Darum geht’s – Hashtags nicht vergessen
Hashtags sind Keywords, die die Massen an Tweets strukturieren und Themen auffindbar machen. Versehe deine Tweets also mit aussagekräftigen Hashtags, damit andere User ihre Beiträge finden können. Experimentiere ruhig mit den Hashtags – du wirst überrascht sein, zu welchen Schlagwörtern bereits getwittert wurde. Twitter gibt unter „Trendig Topic“ zudem an, welche Hashtags aktuell häufig verwendet werden. So kannst du dir einen Eindruck verschaffen, worüber auf Twitter gerade geredet wird und vielleicht selbst in die Diskussion einsteigen.
Ich hab’ dich im Auge – Listen effektiv nutzen
Twitter ist ein schnelllebiges Medium. Wer vielen Accounts folgt, wird meist im Minuten- oder sogar Sekunden-Takt mit neuen Statusmeldungen versorgt. Da passiert es schnell, dass man den Überblick verliert. Um News im Blick zu behalten, lohnt es sich, relevante Accounts in thematischen Listen abzulegen. Diese Listen kannst du dir als eigenen Stream übersichtlich anzeigen lassen – so wird auf einen Blick klar, welche Gruppen gerade zu welchen Themen aktiv sind. Öffentliche Listen sind zudem für andere User eine gute Quelle, um spannende und thematisch passende Accounts zu entdecken. Twitter ist ein Soziales Netzwerk und niemand sollte sich scheuen, explizit auch andere Accounts zu empfehlen. Wer ständig nur über sich redet, wird für die Community schnell uninteressant.
Nicht-öffentliche Listen sind vor allem hilfreich, um einflussreiche Twitter-User zusammenzufassen. Wer zählt in meinem Bereich zu den „Meinungsmachern“? Welche Accounts sollte ich besonders beobachten und häufig re-tweeten? Listen erleichtern das ungemein.
Du gefällst mir – Follow Friday
Der sogenannte Follow Friday hat sich etabliert, um interessante Twitter-Accounts zu empfehlen. Dazu werden immer freitags Accounts via @-Mention aufgelistet und die Nachricht mit dem Hashtag #FF versehen. Das ist eine schöne Möglichkeit, sich zu vernetzen und anderen positives Feedback zu geben. Empfohlen zu werden schmeichelt natürlich und erhöht die Chance, ebenfalls beim Follow Friday erwähnt zu werden.
Hey du! – @-Mentions nutzen
Die Chance, wahrgenommen zu werden, steigt, wenn ich jemanden direkt anspreche. Das gilt für die analoge Kommunikation und auch für Twitter. Mit @-Mentions kannst du andere User direkt erreichen und auf Ihre Themen aufmerksam machen. Frage gezielt Expertinnen und Experten aus Ihrem Netzwerk, was sie von Ihrem neuen Blogbeitrag halten und schicke thematische Empfehlungen. Twitter lebt von einem regen Austausch und der direkten Kommunikation untereinander. Also nutze die Chance, aktiv auf andere zuzugehen.
(Stefanie Kinsky @ExposeBerlin, Grafik: Richtig-Twitttern (c) Bloggerszene)